Zuerst, was hält der Inferno bereit?! Fakten - 3,1k Schwimmen - 97k Rennrad mit über 2000 Hm - 30k MTB mit über 1000 Hm - 25 km Berglauf mit mehr als 2000 Hm und einem Ziel auf dem Schilthorn bei fast 3000 m ü NN... uff.. aber dafür bei schönem Wetter ein herrliches Panorama über das Berner Oberland.
Mein Ziel für den Tag - mein Rennen machen, ankommen, lächeln, runterfahren.
Nach der Meldung im Jahr 2020 (1x Corona, 1x Verletzung) wollte ich nun 2022 den Inferno Triathlon angehen. Kinder bei der Oma platziert und das 4-Rad mit 2 Rädern und (m)einer Frau Franzi beladen, los gings. Nach einem 10 h Ritt nach Lauterbrunnen in der Schweiz, kurzer Check, kurze Jogginghose und Kompressionsstrümpfe führen zu keinen größeren Beschwerden und man ist froh im schönen Bergland angekommen zu sein.
Nach der Anreise am Mittwoch folgte ein Gipfel/Zielfoto am Donnerstag, ein wenig Bewegung in der Höhe, viel Regen und Regen und Regen am Freitag. Freitag ist auch der Tag mit der Bestückung von DREI Wechselzonen und der entsprechenden Vorbereitung von 4 farbigen Beuteln.. ja, das ist auch sehr aufregend, vor allem, wenn man den halben Kleiderschrank im Beutel verstaut, da das Wetter eher kühl, vielleicht auch nicht, und nass, mal sehen, sein könnte. Nun wie gesagt, aufregend, aber ich hatte ja moralische Unterstützung.
Samstag 20.08.2023 - der Tag - Aufstehen um 4 Uhr, kleines Frühstück, Ankleiden und los zum Bus, dank "Taxi" recht angenehme 5 k. Weitere 50 min Busfahrt und 30 min Einstimmung brachten mich 6:30 Uhr näher. Dann war auch gleich scharfer Start am Thuner See, Außen 14 °C, Innen 20 °C, 3,1 k Gegenwind und leichter Wellengang. Aber der Schwimmteil lief ganz gut, für diese Bedingungen, nach 57 min war ich in der Wechselzone und freute mich auf ne Runde Radfahren. Ich entschied mich davor noch für ein langes Oberteil und dickere Strümpfchen, weil ich ja gemütlich fahren wollte und die Abfahrten frisch werden könnten, schließlich kratzt man auf dem Rennrad die 2000 üNN von unten (Weste war auch noch dabei, lange Fingerhandschuhe ebenfalls).
Es geht dann eigentlich gleich nach kurzem Einrollen in den ersten Anstieg, ca. 600 Hm zum Beatenberg. Ich hielt mich daran mein Rennen zu fahren, locker, ohne große Spielereien und immer freundlich zu den MitfahrerInnen und ZuschauerInnen ;) es folgte eine zügige Abfahrt und das Flachstück, wofür auch der Auflieger am Rennrad gedacht war, ca. 40 k am See entlang, und dann in den Anstieg zur großen Scheidegg. Das Wetter hielt, nach Regen auf dem Flachstück, riss die Wolkendecke auf und schönstes Bergpanorama sorgte für Ablenkung beim stundenlangen Bergauf pedalieren, ca. 1400 Hm brachte der Anstieg auf 18 km mit sich, ich hätte gern ein paar Fotos gemacht. Nach Erreichen des Gipfels bei 1960 üNN folgte eine schnelle, enge Abfahrt, auf nicht so guten Straßen, und der Rücken fand auch keine Entspannung, so dass ein paar Schmerzen mitfuhren. Ankunft in Grindelwald und der ungewöhnliche Wechsel auf das MTB. Das fühlte sich nach der Rennradtour echt seltsam an, aber ich kam schnell rein und konnte hier tatsächlich ein paar Leute einsammeln. Alles noch sehr dosiert, extra das kleine Blatt vorn installiert, leichtes Rad mit Starrgabel gewählt, lief soweit. Eiger, Mönch, Jungfrau zieren den Weg, echt klasse!! Auf dem Weg zur kleinen Scheidegg, die etwas über 2000 üNN liegt, gibt es auch ein paar steilere Stücke, die darf man als Flachländer schieben, um die Muskeln nicht zu sehr zu strapazieren. Oben angekommen, wieder Weste drüber und in die Abfahrt nach Stechelberg zum letzten Wechsel. Es sind 95 % Schotter, und 3 Teilstücke mit Wurzeln, die einen erwarten (hier schob ich nach den fast 7 h Wettkampf und dank nasser Wurzeln auch durch). Das letzte Stück dann auch steile Serpentienen mit qualmenden Bremsbelägen. In Lauterbrunnen angekommen, heißt es durchatmen und ca. 5 k leicht bergauf zur Wechselzone "Lauf" rollen. Dort freute ich mich auf den abschließenden Berglauf, schnell Schuhe, Shirt getauscht, obwohl schnelle Wechsel eher nicht im Fokus lagen, denn auch hier wieder Beutel suchen, aufreißen und Sachen finden..
Beim Laufen geht es anfangs 5k leicht bergab nach Lauterbrunnen, bevor dann der Anstieg zum Schilthorn bedrohlich wartet. Ich bin ruhig, pulsgesteuert, mit regelmäßiger Verpflegung gelaufen, wo es die Steigung zulies, ansonsten galt die Devise wandern ist Teil der Wettkampfbeschreibung. In Mürren auf ca 1600 üNN ist dann noch einmal etwas Stimmung, welche ich sehr genossen habe, bevor mich Franzi an der Verpflegung mit erlaubtem Kleidertausch erwartete.. hier wieder aufgerüstet, langes Oberteil und Weste umgelegt/eingepackt, denn oben waren es eher 5 °C und Nebel. Von Mürren startete die Wanderung und ich war noch bester Laune, keine großen Leiden, positive Emotionen kamen auf, Panorama klasse, Wetter schien eher besser zu werden. Doch dann mit zunehmender Höhe wurde ich langsamer als meine Mitgeher, die ich zuvor eher eingeholt hatte, bei ca. 2400 - 2500 üNN dachte ich dann schon, hmm, mach mal richtig langsam, aber selbst im Mount Everest Tempo, fühlte ich mich nicht wirklich wohl. Ich schleppte mich bis zur letzten Verpflegung und entschied mich dort nach ca. 11 h Zufriedenheit und ca. 5000 absolvierten Höhenmetern für das DNF. Es fiel mir nicht leicht.. aber ich bin stolz auf die Leistung bis dahin und die Entscheidung, der unverantwortliche Leichtsinn des Sportlers hat nicht gesiegt...
Warum das DNF? Es warteten sehr steile 2k im hochalpinen Gelände mit weiteren 300 Hm und entsprechender Luftdruckabnahme.. keine Begleitung und Unsicherheiten durch Schwäche stellten keine Lösung dar, hab keine 7 Leben und so...
Prinizipiell bin ich im Reinen mit dieser Entscheidung, da es ein gut eingeteilter Tag war, ich muskulär nicht übertrieben habe, nur es fehlte an Höhentraining. Ja, hier war ich zu naiv, das Erzgebirge reicht nicht, um sich dann irgendwie nach oben zu bewegen und irgendwie auf 2970 üNN zu kommen. Vielleicht kommt etwas Veranlagung dazu, oder Blutwerte, die nicht ideal sind, kann man vorher checken, nicht getan.. natürlich wäre ich gern oben gewesen, aber was nicht ist, kann noch werden...
Merci liebe Schweiz, liebes Inferno-Team, herrlicher Triathlon!!
Euer Christoph
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Ute Kunert-Heinze (Freitag, 26 August 2022)
Ist schon eine erstaunliche Leistung und nur gut ,dass kurz vor Schluss die gesundheitlichen Vernunft gesiegt hat.
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